Gürbetal Duathlon
Es ist das erste Mal,
dass ich am Duathlon in Mühlethurnen gestartet bin. Der Anlass ist zeitlich
deutlich nach vorne verlegt worden, sodass er in der Schweiz den Auftakt zur
Eisenhorn Duathlon Serie bildet.
Nach 2 Wochen
Radfahren im Trainingslager in Giverola, sollte ich eigentlich genug gewappnet
sein für das Einzeilzeitfahren, das es zuerst zu absolvieren gilt. Ich habe
mich dazu entschieden, das gleiche Material zu fahren wie eine Woche später an
der Duathlon Europameisterschaft in Soria – also mit meinem 11-jährigen (!)
Kuota Kalibur mit Rennlenker, sodass das Velo kompatibel ist mit den
Anforderungen für ein Windschattenrennen.
Nach dem
Trainingslager mit 1500 Kilometern auf dem Rad und 7 Kilometern Laufen war ich
relativ skeptisch bezüglich meiner Laufbeine. Die Lauftrainings danach fühlten
sich auf jeden Fall nicht sehr toll an.
Als ich von der
Startrampe rollte, brauste gleich Andi Kälin an mir vorbei, der auf seine 2.
Runde ging. So hatte ich jemanden, an den ich mich halten konnte. Bis zur
ersten Steigung nach kaum 2 Kilometern wusste ich bereits, dass es heute schwer
werden würde. Die Rampe hoch konnte ich ihn zwar überholen, bis zur Abfahrt war
er dann aber wieder an mir vorbei. Nach der ersten Runde (etwa 9 km) überholte
mich Felix Köhler, der 30 Sekunden hinter mir gestartet ist und zog sogleich
davon. Ich war mir bewusst, dass es für mich «bloss» ein Vorbereitungsrennen
für die EM sein würde, doch das war schon gerade deprimierend. Ich kämpfte mich
mit schweren Beinen über die 3 Runden und klassierte mich auf dem 16. Platz und
2:02 Minuten hinter dem Duo Sutz und Köhler. Das empfand ich im ersten Moment
als aussichtslose Situation.
Doch es wartete auch
noch der 7.9 Kilometer lange Lauf. Einige Konkurrenten verloren nur wenig auf
dem Rad auf die Spitze, sodass ich mir ausmalte, wohl noch die Top 10 zu
erreichen. Gut eine Stunde nach dem Zeitfahren begann der Jagdstart mit den
Führenden. Mit dem Handycap von gut 2 Minuten machte ich mich auf die Verfolgung.
Schon auf dem ersten Kilometer konnte ich einige Konkurrenten einholen. Es
bildeten sich kleine Grüppchen von Läufern vor mir, die ich ein- und überholen
konnte. Schliesslich fand ich mich nach 2 von 3 Runden auf Rang 4 wieder, 30
Sekunden hinter Fabian Zehnder. Dieser schien mich trotz einem Blick nach
hinten noch nicht wahrgenommen zu haben und ich witterte meine Chance. Ich gab
noch einmal alles, um näher zu kommen und tatsächlich war ich einen Kilometer
vor dem Ziel noch 10 Sekunden hinter ihm. Doch dann bemerkte er mich und
stürmte mit langen Schritten dem Ziel entgegen.
So platzierte ich mich
auf dem 4. Platz, konnte 12 Plätze gut machen und in 26:19 Minuten einen neuen
Streckenrekord auf der Laufstrecke aufstellen. So muss ich mir für die Duathlon
EM weniger Gedanken machen über die Lauf-, als auf die Radform.